A9 Eine furchtbare Zeit

A9 Eine furchtbare Zeit

Erzählerin: Heil Erna Reporter: Erich Köck

Ich wurde im Jahre 1928 in der Steiermark geboren. Als der Krieg zu Ende war, besetzten die Engländer unsere Heimat. Zwei Stunden später waren auch die russischen Soldaten da.

110 Dorfbewohner, darunter auch ich, wurden von den Soldaten in ein Haus getrieben, anschließend wollten sie es in die Luft sprengen. Ein Russe half uns aus dem Haus heraus und brachte uns alle in eine Glashütte. Dort wurden alle mit Brot und Wasser versorgt.

Nach drei Wochen durften wir wieder nach Hause. Wir hatten wenig zu essen und zu trinken, denn die Russen hatten alle Nahrungsmittel mitgenommen. Auch die Tiere hatten sie uns genommen.

Eines Tages kam ein Russe in unser Haus, der seine Kameraden niedergeschlagen hatte, weil er nicht zu seiner Frau und seinen Kindern durfte. Wir versteckten ihn im Heu.

Aber die Soldaten fanden ihn. Nun mussten wir ein Loch graben, dann wurde er an einem Baum festgebunden.

Danach erschossen ihn die Soldaten. Wir mussten alles mit ansehen. Sie befahlen uns ihn loszubinden und in das Loch zu werfen und zuzuschütten.

Es war eine furchtbare Zeit für uns alle.


 

I9 Ein Kind