I2 Ich war geschockt
Erzähler: Antonio Piva Reporter: Michele Fedato
Mein Name ist Antonio Piva. Ich bin im Jahre 1919 geboren. Ich verbrachte sieben Jahre meines Lebens im Krieg. Während des 2. Weltkrieges erlebte ich ein tragisches Ereignis.
1941/42 war ich ein Korporal der italienischen Armee bei der Besetzung Jugoslawiens (Infanterie – Division Bergamo – Artillerieeinheit). Ich kämpfte bei Susak, 30 Kilometer von Fiume entfernt, einer Stadt nahe der italienischen Grenze.
Mein Kommandant befahl mir die Kanone auf eine gut getarnte Feindstellung zu richten. Ich musste gehorchen. Gemäß den Befehlen des Kommandanten, gab ich den ersten Schuss ab, aber ich verfehlte das Ziel. Ich schoss noch einmal, aber auch der zweite Schuss ging ins Leere. Der dritte Schuss schlug genau im Ziel ein und der Kommandant befahl mir noch sieben weitere Male zu schießen.
Ich musste bei meiner Kanone bleiben und die Schützen gingen zu dem Ort, der beschossen worden war. Sie berichteten, dass siebenundzwanzig jugoslawische Soldaten getötet worden waren. Ich war geschockt. Mir war klar, dass ich den Anordnungen meines Kommandanten folgen hatte müssen, aber mir tut es heute noch immer leid und irgendwie fühle ich mich für das verantwortlich, was ich tun musste.
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