I24 Zeitungen austragen
Narrator: Rina Conte Reporter: Luca Martignago
Meine Familie war sehr arm und ich begann als 16-jähriger in einer Spinnerei zu arbeiten, neun Stunden täglich um Schulden zurück zu zahlen. Das brachte aber nur 3,25 Lire im Monat.
Am einem Samstag arbeiteten die Leute nicht, weil es der “Sabato fascista” (Faschisten Samstag) war, aber um meiner Familie zu helfen habe ich öfters einige Kirchenzeitungen, von Nonnen gedruckt, von Vedelago zum Bischofssitz in Treviso (18 km mit dem Fahrrad) transportiert um dafür etwas Mehl kaufen zu können.
Es war Anfang April 1940 und ich radelte nach Treviso, hinten einen kleinen Anhänger, der mit einem Eisendraht nicht sehr gut unter dem Sattel meines Rades befestigt war. Der Draht riss mitten in der Stadt. Die Zeitungen fielen auf die Straße und in dem Moment gingen auch die Sirenen los. Kampfbomber flogen über Treviso, die Leute schrien und beeilten sich in die Luftschutzkeller zu kommen. Ich hatte Angst. Ich wusste nicht was tun. Glücklicherweise half mir ein alter Mann mich abseits unter einem Gebüsch zu verstecken
Schließlich konnte ich doch noch die Zeitungen zum Bischofssitz bringen, nach dem Alarm. Ich ging ein großes Risiko ein: Eine Woche später war Treviso schwer bombardiert worden.
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