A44 Hitlers Propagandareise durch Zlabings

Erzählerin: Ingeborg Hanisch
Reporterin: Sigrid Hanisch
Schule: HS Doberberg

Es war ein kalter frostiger Tag im Jahre 1939. Die Bevölkerung von Zlabings (Slavonice,CZ) wurde aufgefordert sich am Hauptplatz zu versammeln. Der Anlass zu diesem Ereignis war die Durchfahrt von Adolf Hitler durch die historische Kleinstadt Zlabings. Wie auf dem Foto zu sehen, kamen viele Neugierige und warteten auf die Ankunft des Führers. Die Bevölkerung bestand aus einfachen Leuten, welche politisch vollkommen ungeschult waren. Niemand konnte erahnen, welch ein unermessliches Unglück auf alle zukam. Die Leute waren von dieser durchdringenden Propaganda der Nazidiktatur geblendet.
Der Stadtplatz war mit Girlanden festlich geschmückt. Viele Hakenkreuzfahnen ragten aus den Fenstern heraus, wie auf dem Foto ersichtlich ist. In einer kreisförmigen Aufstellung war auch eine Militärkapelle angetreten. Die Leute standen stundenlang in der Kälte und warteten auf das Erscheinen des Diktators. Als aber die stundenlange Wartezeit überschritten war, gingen fast alle schaulustigen Menschen nach Hause. Es waren nur noch wenige Personen in der Stadt, als „Seine Herrlichkeit Adolf Hitler“ mit großem Gefolge endlich erschien. Hitler kam mit seinem berühmten Propagandawagen in Siegeshaltung angerollt. Er bekam einen Strauß Blumen von einer Frau überreicht. Dann fuhr das unheilbringende Gefährt samt Anhang Richtung Tschechoslowakei.
Die Tschechen waren durch Hitlers Okkupation in ihrem fanatischen Nationalstolz zu tiefst gekränkt und konnten die Situation nicht verkraften. Dadurch entbrannte ein fürchterlicher Hass zwischen Deutschen und Tschechen. Der Rassenhass gegen die jüdische Bevölkerung nahm durch das Naziregime unbeschreibliche, grauenhafte Formen an. Daraus ergab sich, dass die Tschechen in ihrem unbändigen Hass, kurz nach der Kapitulation 1945 sich an der deutschen Minderheit in einem fürchterlichen Ausmaß rächten.
250.000 Deutsche wurden qualvoll ermordet und 3.500 000 Deutsche enteignet und von ihrer Heimat vertrieben. Noch dazu wurden viele Menschen grausamst gefoltert.