A6 Besatzungszeit
Erzählerin: Paula Jakubec, 1922 Reporterin: Karin Dangl
Während des Krieges arbeitete ich als Sek-retärin im Scloss in Horn. Als die Russen kamen, flohen wir. Ich fuhr mit dem Rad nach Gastern, wo ich einen Freund traf. Er sagte mir, dass ich das Fahrrad in Gastern lassen solle, denn die Russen würden es mir wegnehmen. So ging ich zu Fuß nach Hause in die „Alm“.
Auf einem kleinen Berg hatten meine Freundinnen und ich eine kleine Hütte aus Gebüsch gebaut und wir versteckten uns darin. Einer meiner Neffen brachte uns zu essen. Zeitig in der Früh ging ich immer in die Hütte und meine Tochter fragte meine Mutter: „Wo ist die Mama?“ Meine Mutter antwortete: „Sie ist weggegangen.“
Unsere Schule in Kleinmotten hatte einen kleinen Stall. Auch dort versteckten wir uns. Meine Freundin konnte Russisch und eines Tages hörte sie einen Russen zum Lehrer sagen: „Auf Wiedersehen!“
Mein Bruder war in Russland gestorben und wir hatten von ihm ein Foto im Haus aufgehängt. Ein russischer Soldat wollte wissen wer der Mann sei und meine Mutter log ihn an: „Er ist von der SS erschossen worden.“ Er war zornig und ging hinaus.
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