CZ3 Befreiung

CZ3 Befreiung

Erzähler: Dorfbewohner von Zelec (Diese Geschichte wurde auf Tschechisch erzählt und übersetzt) Reporter: Heike Knapova

In den letzten Apriltagen war bei uns die Front. Die deutschen Soldaten zogen durch unser Dorf nach Deutschland zurück. Wir warteten in unserem Dorf auf die Russen, denn sie hatten schon Ostrava und Zlin befreit. Sie hielten sich bei uns in der Nähe wegen der Maifeiertage auf.

Ich habe mich mit meiner Mutter und mit meinen Geschwistern auf dem Gutshof im Keller unter dem Kuhstall versteckt. Am 2. Mai kamen die Russen zu uns in das Versteck. Sie haben einen guten Eindruck auf uns gemacht. Wir begrüßten sie freudig. Sie schenkten uns Schokolade. Sie sagten zu uns: "Freut euch nicht zu sehr. Hinter uns kommt die Armee von General Malinowski."

Zwei deutsche Soldaten beabsichtigten sich den Russen zu ergeben und versteckten sich in einem Keller. Sie wurden von einem Kommunisten aus unserem Dorf bei den Russen angegeben. Da gingen die Russen zu dem Keller, zogen die deutschen Soldaten aus dem Stroh und erschossen sie. Sie blieben vier Tage auf dem Gutshof unter dem Kastanienbaum liegen. Wer sie begraben hat, weiß ich nicht mehr.

Später wollten die Russen uns erschießen, weil sie dachten, wir hätten die Soldaten versteckt. Wir gingen aber zu einem Hauptmann, mit dem wir verhandeln konnten. Er glaubte uns schließlich, dass wir ihnen nicht geholfen hatten.

In diesem Frühling regnete es viel. Überall war nur Matsch auf der Straße. Ich hatte nur offene Halbschuhe. Da gab mir ein Russe ein Paar Schnürschuhe, die er wohl vorher in Zlin in der Schuhfabrik Bata geraubt hatte.

CZ1 Deutsche Panzer
CZ6 Sklaven