A19 Das Haus meines Vaters brannte

A19 Das Haus meines Vaters brannte

Erzähler: David O., 18, Nigeria
Reporterin: Karin Dangl

Es geschah im Jahre 2000. Ein Religionskrieg zwischen Moslems und Christen war ausgebrochen. Mein Vater, ein Pfarrer, lebte im Norden Nigerias in Kano, das hauptsächlich islamisch war. Moslems töteten Christen und Christen töteten Moslems, so war mein Vater in großer Gefahr.

Eines Tages besuchte ich ihn. Kurze Zeit später fingen die Kämpfe erneut an. Eines Abends ging ich mit meinen Freunden in die Stadt. Als wir um 1 Uhr nachts heimkamen, sahen wir das Haus meines Vaters in Flammen. Wir sahen Moslems mit Pfeil und Bogen und Macheten. Wir hatten Angst und rannten schnell in einen anderen Teil der Stadt, wo ein paar Christen lebten.

Ich rief mehr als 20 Personen zusammen und beschrieb ihnen was mit dem Haus meines Vaters passierte. Alle wollten diese Tat vergelten.

Daher ging meine Gruppe ging zu der nächsten Moschee. Es befanden sich keine Leute dort. Wir gingen hinein und brannten sie bis auf die Grundmauern nieder. Am Morgen sahen die Moslems, dass ihre Moschee zerstört war und starteten einen Gegenschlag. Sie begannen mehr und mehr Christen zu töten. So ging meine Gruppe auf die Straßen und begann die Gegner mit zerbrochenen Flaschen und Macheten nieder zu metzeln.

Die Moslems suchten die Personen die die Moschee in Brand setzten. Sie fanden wirklich ein paar meiner Freunde und töteten sie. In dieser Zeit war ich 15 und hatte große Angst, dass sie mich auch töten würden. So rannte ich davon in unser Nachbarland Niger.
Das war der Anfang meiner Flucht nach Europa.


 

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