I29 Adalgisa
Reporter: Davide Bragagnolo
Mein Urgroßvater Guglielmo Martini wurde im 2. Weltkrieg einberufen. Am 8. September 1943 wurde er von den Deutschen gefangen genommen und in ein Arbeitslager nach Deutschland geschickt. Dort überlebte er trotz Hunger und Problemen. Er lebte wie ein Sklave, oft den Greueltaten der deutschen Soldaten ausgesetzt. Am Kriegsende wurde er von den Amerikanern im Jahr 1945 befreit und kam zu seinem Haus zurück. Er konnte es nicht glauben, als er in Deutschland war, aber er hoffte immer, dass der Albtraum einmal enden würde.
Zu Hause konnte er arbeiten, heiraten und Kinder haben. Er nannte seine 1. Tochter Adalgisa, um ein Versprechen einzuhalten, das er im deutschen Arbeitslager abgegeben hatte, da ihm eine Frau geholfen hatte.
Er suchte in der Gefangenschaft nach Nahrungsresten am Boden und in den Ecken des Lagers. In der Nähe war das Haus einer deutschen Bauernwitwe. Es gelang ihm, mit ihr in Kontakt zu kommen und fragte sie durch Mimik und Gesten um Nahrung, sogar um Küchenreste. Sie wurden Freunde und sie beschloss, ihm zu helfen. Sie warf Schalen und Kartoffelstücke in den Müll, die durch den Abfluss zum Zaun des Lagers gelangten, wo sie der Urgroßvater dann heimlich zu sich nahm. Glücklich aß er sie und war der Baürin für die spontane Hilfe dankbar, die niemand bemerkte.
Er versprach, sein erstes Kind nach ihr zu nennen und hielt auch sein Versprechen. Seine erste Tochter Adalgisa ist noch am Leben. Sie erzählte mir die Details der Geschichte, die uns immer noch persönlich und familiär verbindet.
|
|
|