A1 Zu Fuß nach Hause

A1 Zu Fuß nach Hause

Erzähler: Anton Hörmann
Reporter: Martin Hörmann

Ich war im Winter 1944/45 bei einem Einsatz in Holland am Fluss Maas bei einer schweren Artillerieeinheit. Es war Stellungskrieg. Wir haben zu den Alliierten geschossen und die haben zurück geschossen.

Bei einem Artillerieduell wurde durch einen Splitter der Richtaufsatz unseres Geschützes beschädigt.Ich wurde daher zu einem leichten Infanteriegeschütz als Geschützführer abkommandiert.

Im Frühjahr 1945 wurden wir von den Amerikanern von beiden Seiten eingeschlossen und wir mussten uns nach Deutschland zurück ziehen.Eines Tages bekam ich den Auftrag, mich mit meiner Truppe an einem bestimmten Ort zu melden. Diese Stelle erreichten wir aber nicht mehr, da wir auf dem Weg im Morgengrauen von den Amerikanern überrascht und gefangen genommen wurden.

Ich kann mich noch gut erinnern, da wir von einem farbigen Amerikaner mit der Maschinenpistole im Anschlag abgeführt wurden.

Wir kamen dann in ein Kriegsgefangenenlager nach Sherbourg in Frankreich.
Nach einigen Tagen wurde ich auf ein Schiff verladen. Da aber die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht schon stattgefunden hatte, wurden keine Gefangenen mehr nach Amerika gebracht, stattdessen brachte man mich nach Deutschland.

Nach kurzer Gefangenschaft wurde ich entlassen. Ich fuhr mit dem Zug nach Linz, von dort machte ich einen dreitägigen Fußmarsch in mein Heimatdorf Plessberg.
Am 10. November 1945 war für mich der Krieg zu Ende.


 

Gefangenschaft
A22 Vaters Kriegsjahre