A23 Als Soldat in Prag

A23 Als Soldat in Prag

Erzähler: Franz Fraisl
Reporterin: Sabrina Puschl

Wir mussten als Soldaten nach Prag einrücken. Ein paar Kameraden und ich mussten Wache schieben. Wir waren sehr nervös, weil am vorigen Tag, etwas Schreckliches passiert war.

In einem Wald gab es ein Tunnel. Zwei Soldaten hörten Geräusche im Tunnel und sie gingen hinein. Dort waren zwei Tschechen. Die warfen ihnen eine Decke über, sodass sie nicht schreien konnten und dann schnitten sie ihnen die Kehle durch.

Wir durften nicht mehr in den Tunnel hinein gehen, weil es zu gefährlich war. Alle zwei Stunden wurde die Wache abgelöst. Als wir wieder mit der Wache dran waren, hörten wir in der Nähe dieses Waldes ein Geräusch. Es hörte sich nach Schritten an. Wir durften nicht schießen, weil wir als erstes „Halt, wer da?“ rufen mussten. Erst wenn keiner reagierte, durften wir schießen. Wir sind ganz aufgeregt da gestanden, plötzlich wurde es wieder ruhig.

Zwischen dem Wald und uns war ein Zaun, das wussten wir aber nicht. Plötzlich hörten wir wieder ein Geräusch. Wir hatten unsere Gewehre schon zum Schießen bereit. Aber wir konnten nicht schießen, weil wir niemanden sahen. Den Vorfall haben wir dann der Wache gemeldet.

Später hat man dann gehört, dass neben uns die SS Wache gehabt hat: Ein Soldat ist herum gegangen und hat sich dann nieder gesetzt. Er ist wahrscheinlich eingenickt und dabei ist ihm sein Stahlhelm herunter gerollt. Das hat sich so angehört, als würde jemand kommen.
Das war mein erstes Erlebnis.


 

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