I20 Eine Nacht voll Angst

i20 Eine Nacht voll Angst

Erzähler: Meris Muharemovic

Mein Name ist Meris Muharemovic, ich bin 16 Jahre alt und lebe seit 1996 in Italien, aber ich stamme aus Bosnien. Im Jahre 1991 begann ein Bürgerkrieg im Bosnien, und ich gewöhnte mich daran. Wir hatten kein elektrisches Licht, litten unter Wassermangel und es war sehr schwer zu überleben. Aber wir hatten beschlossen, nicht zu flüchten, weil wir unser Haus viel zu sehr liebten.

Eines Nachts kamen alle unsere engsten Verwandten, um bei uns zu übernachten, weil es sicherer war, wenn man von anderen Häusern umgeben war. Diese Häuser wurden nicht so leicht getroffen. Aber um die Wahrheit zu sagen: in dieser Nacht hat keiner von uns geschlafen. Wir hörten Geschosse, Bomben, Flieger, die über unser Haus flogen, herabfallende Bomben und die Fensterscheiben zitterten. Ich hatte wirklich Angst in dieser Nacht. Rund um unser Haus waren Soldaten, Panzer ratterten die Straße entlang. Jedes Geräusch war schrecklich. Ich traute mich nicht einmal aufs Klo, weil ich es nicht wagte, das Schlafzimmer zu verlassen. Ich konnte nicht mehr länger ruhig sein und liegen. Also begann ich damit, die anderen zum lachen zu bringen, damit sie nicht an den Krieg dachten. Als aber in der Nähe eine Bombe fiel, begann unser Haus zu zittern und die Fensterscheiben zerbrachen. Endlich war die Nacht vorbei und am Morgen hörte man nicht einmal mehr Gewehrschüsse.

Als ich das haus verließ. Sah ich überall an unserem Haus Einschüsse. In einigen Metern Entfernung war ein Krater von einem Bombeneinschlag der vergangenen Nacht und daneben lag eine noch nicht gezündete Bombe. Ich holte Soldaten, die sie entfernten.

So lebt man während des Krieges. Dein ganzes Denken und Handeln dreht sich ums Überleben. Du vergisst sogar den Hunger, wenn du Schüsse hörst. Und du siehst so viele junge Männer sterben für einen sinnlosen Krieg. Zum Glück ist zurzeit alles friedlich.


 

I17 Ein Soldat drehte durch