A34 Vertreibung aus der Heimat II
Erzähler: Johann Macho Reporter: Bernhard Kohlbauer
Es war am 28. Mai 1945. Da kamen in der Früh russische Soldaten mit 25 Stück Vieh in die Ortschaft Romau, Tschechien. Der Bürgermeister musste etliche Leute zur Verfügung stellen, um die Rinder nach Neu Bistritz zu treiben. Ein paar ältere Männer vom Volkssturm und Jugendliche, 13-16 Jahre alt, mussten mit treiben. Ich war auch dabei.
Wir trieben die Rinder über das Dorf Reingers zum österreischischen Dorf Hirschenschlag bis an einen Teich. Da es Mittag war, wurde Rast gemacht. Wir lagen auf einer Wiese.
Da kamen plötzlich die ersten deutschen Flüchtlinge aus Artholz, die von den Tschechen schon ausgewiesen worden waren. Die älteren Männer kannten die Leute und fragten, was los wäre. Sie antworteten, die Tschechen hätten sie verjagt. „Ihr kommt auch dran!“, sagten sie. Daher haben wir uns abgesetzt und sind nach Hause geschlichen.
Etwa um halb vier am Nachmittag kamen 2 Lastwagen voll Militär in mein Heimatdorf. Die Soldaten strömten in die Häuser ein und forderten die Menschen auf, mit ein paar Habseligkeiten auf Schubkarren die Häuser in einer Viertelstunde zu verlassen. Über Radschin kamen wir nach Österreich.
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