CZ6 Sklaven
Erzähler: Ein Lehrer aus Zlin Reporter: Heike Knapova
Wir gruben Barrikaden gegen die Tanks (Panzer) im Tal des Flusses Becva vor Valassky'm Meziricim, aber verlangt keine Erklärung, warum gerade da und warum das unter Einsatz von 1000 Brigadisten geschah.
(. . .) Es war nicht möglich zu zählen, wie viel Graber es waren, aber es schien mir, dass es über 1000 waren. (...), es war nicht möglich, den ganzen Andrang zu überschauen. Dessen waren sich auch die Sudetendeutschen in SA Uniformen bewusst, denn sie ermahnten uns nur mäßig zur Arbeit.
Die Situation wurde dramatisch, als der "Graue Wolf" erschien. Weil ich der erste in der Reihe war, sah ich ihn auch im Nebel stehen, drohend, mit bösen Augen, entschlossen, die aufständischen Sklaven mit allen Mitteln zurück zu halten. In der Hand eine gelöste Maschinenpistole, schrie er mit heiserer, scharfer Stimme: "Zurück, böhmische Hunde, müsst noch arbeiten, ich werde schießen!" Die vorderen Reihen hielten inne: "Bleib doch stehen, ihr kennt doch den Wolf!" Aber Donner, Nebel, Schneetreiben und laute Proteste der Graber, das alles stellte sich gegen ihn. Die hinteren Reihen bewegten sich und wir stießen an das Maschinengewehr, das - nicht schoss.
( .... ) Noch bevor wir zur Unterkunft in die Schule kamen, (....) verbreitete sich die Nachricht: "Die Gestapo kommt von der Grenze, um Ordnung zu machen." So wie wir waren, schmutzig und steif gefroren, sprangen wir aus dem Schulfenster und liefen in die umliegenden Dörfer. "Ihr Feiglinge", riefen diejenigen, die blieben, "irgendein Blödmann denkt sich einen Quatsch aus, und ihr rennt schon davon."
( ... ) Sie (die Gestapo) kamen nicht. In die Kneipe kamen sie nicht. Sie kamen in die Unterkunft. Sie suchten uns. Wir kamen spät in der Nacht zurück. Sie waren schon weg. Sie hatten alle unsere Kameraden mit sich genommen, die dort geblieben waren. Wir sahen sie nie wieder. Bald darauf verließen wir die Schule. Man machte aus ihr ein Lazarett für deutsche Soldaten. Wir sahen noch, wie man Verletzte und Erfrorene trug. Wir beobachteten sie ohne großes Mitleid. Einige hatten amputierte Beine und Arme, einige waren blind. Arme, lebende Wracks.
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