Weitere Geschichten ohne Übersetzung

More stories in German without translation

Als die Russen zu uns kamen Es war nach dem zweiten Weltkrieg. Da plünderten russische Soldaten unser Dorf. Zu uns kamen zwe...

Da stand der Russe vor mir Nach Ende des 2. Weltkrieges war ich bei der Geburt eines Kalbes dabei. Plötzlich kam mein Vater...

Der Kampf um Wigoda An einem frühen Morgen im Morgengrauen hatten unsere Einheit, das Regiment 54, das Dorf Wigoda an...

Die Zigeuner Mein Vater durfte von den Soldaten abrücken, weil er herzkrank war. Mitten in der Nacht, ca. 1 U...

Kriegsende Ich habe erlebt, wie der Krieg zu Ende ging. Ich habe aber auch erlebt, wie die letzten Truppen e...

Kriegsende 1945 Die Mädchen mußten sich in der Nacht immer wieder vor den russischen Soldaten verstecken. Beim O...

Luftangriffe An einem halben Vormittag im Sommer, war ich mit meinen Vater und meinen Schwestern auf dem Feld ...

Mein erstes und letztes Akkordeon Eines Tages im Mai 1945 hörte ich Gabriel und andere Russen singend zu unserem Haus gehen. Sofort...

Oberschlesien Ich war damals bei einer Einheit mit Pferden. Zwei Geschützfahrer hatten wir und ich war erster K...

Ohne Marke kein Essen Als der Krieg begann, wurde das Essen rationiert. Die Leute bekamen Lebensmittelkarten, pro Perso...

Zeit der Russen Es war der 7. Mai 1945, als mein Bruder Viktor, unser Freund Stefan aus Kleingerharts und ich von...



Alle Geschichten

Zweiter Weltkrieg:

Als die Russen zu uns kamen
Es war nach dem zweiten Weltkrieg. Da plünderten russische Soldaten unser Dorf.
Zu uns kamen zwei von ihnen. Sie durchsuchten unsere Kleiderschränke und nahmen einige Kleidungsstücke. Da sahen sie die Armbanduhr meines Mannes. Sie griffen danach, aber mein Mann wollte sie nicht hergeben. Sie schlugen ihn nieder und nahmen die Uhr von seiner Hand.
Sie sprachen miteinander, was ich aber nicht verstand. Einer der beiden Soldaten ging in das Zimmer um sich umzusehen. Der zweite sah mich böse an. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Auf einmal kam der erste mit unserem Wecker heraus. Er drehte an ihm herum. Plötzlich fing der Wecker zu klingeln an. Erschrocken schmiss der Russe die Uhr weg.
Beide rannten so schnell sie konnten mit unserer Kleidung und der Armbanduhr auf und davon.
Anscheinend glaubten sie, dass der Wecker eine Bombe sei. Das war unser Glück!

Da stand der Russe vor mir
Nach Ende des 2. Weltkrieges war ich bei der Geburt eines Kalbes dabei.
Plötzlich kam mein Vater in den Stall gerannt und befahl mir mich zu verstecken, es sei ein russischer Soldat im Haus. Da flüchtete ich sofort in Nachbars Dachboden. Aber plötzlich hörte ich den Russen schon am Nachbarstor poltern.
Ich in meiner Angst lief sofort vom Dachboden herunter und ins Vorhaus. Und da stand plötzlich der Russe vor mir.
Er klopfte mir auf die Schulter und sagte etwas zu mir, was ich aber nicht verstand. Aber zum Glück stand mein Nachbar da und sagte zu den Russen: " Vino, Vino."
Der Russe machte einen Blick zu dem Nachbarn und in diesem Augenblick rannte ich weg und versteckte mich in den Ribiselsträuchern. Dort fand mich der Russe nicht mehr.

Der Kampf um Wigoda
An einem frühen Morgen im Morgengrauen hatten unsere Einheit, das Regiment 54, das Dorf Wigoda angegriffen. Wir kamen mit unseren Geschützen 7,5 mm in das Dorf hinein. Unser Feuer wurde sofort erwidert. Eine Granate der Russen war so nahe bei uns eingeschlagen, dass ein Mann verletzt wurde und auf Befehl des Unteroffiziers zum Hauptverbandsplatz zurück gebracht werden musste. Wir hatten auch Panzerunterstützung.
Am Nachmittag griffen die Russen so schwer mit Artillerieunterstützung an, dass wir das Dorf wieder räumen mussten. Wir waren eine "gespannte Einheit" mit Pferden. Auf der Straße nach rückwärts haben uns zwei Panzer überholt. Wir hielten die Panzer an um mitzufahren. Da ein Wagen unserer Einheit in den Straßengraben fuhr und nicht mehr heraus kam, hielt der Kompanieführer die Panzer an. Wir mussten absteigen und zurücklaufen, um das Fahrzeug wieder flott zu machen.

Das Kriegsende
Ich habe erlebt, wie der Krieg zu Ende ging. Ich habe aber auch erlebt, wie die letzten Truppen einmarschiert sind.
In unserem Haus, wo wir alle zusammen waren, die Frauen und auch natürlich meine Mutter. Sie haben natürlich Angst gehabt. Als die Russen einmarschiert sind, haben wir sie mit roten Fahnen empfangen. Die Frauen haben Essen gerichtet. Jeder russische Soldat hatte Gewehre und Spaten in der Hand. Leider aß niemand was. Aber sie sind beim Tor rein in den Hof und bei dem anderen Tor wieder raus. Dann haben sie hinter dem Hof ihr Lager aufgeschlagen. Eine Woche später war der größte Wirbel. Die Russen holten das ganze Korn von den Dachböden der Häuser und gaben es den Pferden. Wenn sie z.B. alte oder kranke Pferde hatten, stellten sie die Pferde weg und nahmen einfach von den Weiden der Bauern neue Pferde. Bei den anderen Tieren war es das genauso. Eines Tages war ich bei den Nachbarn, als die Russen mit ihrem Vieh durch diese Gasse zogen.
Auf einmal zeigte einer der Russen auf mich und deutete, dass ich mit ihm Viehtreiben gehen soll. Dann ging ich zur Mutter und sagte, dass ich Schuhe bräuchte, weil ich mit den Russen Viehtreiben gehen müsste. Da sah die Mutter Stiefel in der Ecke stehen. Diese schnitt sie ab und machte Schuhe daraus. Die Mutter hatte natürlich Angst und meinte, dass ich nicht mit gehen sollte. Da zeigte ein Soldat mit dem Gewehr auf sie. Sie fing an zu weinen. Nun musste ich doch mitgehen.
Als wir schon eine ganze Weile gegangen waren kam uns plötzlich ein Lastwagen entgegen. Da dachte ich: "Richard, jetzt musst du etwas unternehmen." Der Lastwagen blieb stehen und der letzte Russe ging nach vor. Jetzt war ich der letzte. Mittlerweile bin ich über die Häuserecken und war fort.
Wäre mir die Flucht nicht gelungen, hätte ich wahrscheinlich bis nach Ungarn mitreiten müssen, und wäre nie wieder zurück gekommen.

Luftangriffe
An einem halben Vormittag im Sommer, war ich mit meinen Vater und meinen Schwestern auf dem Feld Getreide mähen.
Während wir am Feld Getreide mähten, flogen fast über uns amerikanische Bomber. Kurze Zeit später kam die zweite Staffel Bomber. Als wir fertig waren, sagte mein Vater zu uns: "Gehen wir nach Hause."
Am halben Weg nach Hause, kam die dritte Staffel Bomber. Ich sah, dass diese Staffel über unser Dorf Garolden flog.
Plötzlich sah ich, dass etwas herunter fiel. Ich glaubte es sei eine Bombe und habe mich zu Boden geworfen, damit mich keine Splitter treffen.
Ich weinte und sagte: "Unser Haus ist jetzt hin." Mein Vater sagte, dass sei keine Bombe, denn eine Bombe drehe sich nicht in der Luft. Als wir nach Hause kamen, sahen wir, dass die Männer vom Dorf zusammenliefen. Ein Mann forderte uns auf mitkommen. Als wir hinkamen, sahen wir einen Benzintank, den sie abgeworfen hatten. Der Tank war ca. 1,5 m breit. Es war auch noch ein wenig Benzin darin. Ein zweiter Tank ist in einiger Entfernung weiter links aufgeschlagen und aufgeplatzt. In diesem war nicht mehr soviel Benzin darin.
Die Männer haben das Benzin ausgeleert und unter sich aufgeteilt. Das war für uns ein aufregendes Erlebnis.

Kriegsende 1945
Die Mädchen mußten sich in der Nacht immer wieder vor den russischen Soldaten verstecken. Beim Orteingang mussten die Männer mit dem Feuerwehrhorn wachen, und wenn sich Russen näherten, mussten sie blasen.
Die Russen plünderten unser Geselchtes, Fleisch, Uhren und einige Harmonikas.
Schmuck wurde in unserem Garten versteckt. Unser Sonntagsgewand haben wir im Heuboden mit Heu verdeckt. Diese Zeit möchte ich niemandem mehr wünschen.

Oberschlesien
Ich war damals bei einer Einheit mit Pferden. Zwei Geschützfahrer hatten wir und ich war erster Karrenfahrer mit sämtlichen Messgeräten. Einquartiert waren wir in einem Feldstadel.
Eines Tages griffen die Russen mit fast 10facher Infanterie unsere Einheit an. Wir mussten nun die Geschütze und auch die Karren von der vordersten Front zurückbringen. Ich hatte angespannt und wollte losfahren. Da wurde mir ein schwer verwundeter Soldat auf meinen Karren gelegt. Weil es früh am Morgen war, war das Feld, über das wir zurück mussten, schwer befahrbar. Wir hatten das Pferd recht angetrieben. Als es dem Pferd zu schwer wurde, blieb es stehen. Wir konnten einfach nicht mehr weiter. Ein Unteroffizier, der für den Karren verantwortlich war, sagte zu mir: "Wir müssen den Soldaten heruntergeben und liegenlassen."
Ich wollte das nicht und fing zu streiten an. Er wollte ihn aber doch heruntrreißen. Da schaute mich der Soldat so traurig an, dass ich mein Gewehr von der Schulter nahm und sagte: "Wenn du den Soldaten herrunterreißt, erschieße ich dich!" Das Pferd hatte sich in der Zwischenzeit erholt, und dann ging es im Schritt zum Hauptverbandsplatz zurück.

Zeit der Russen
Es war der 7. Mai 1945, als mein Bruder Viktor, unser Freund Stefan aus Kleingerharts und ich von Kautzen nach Hause gingen.
Es dauerte nicht lange, als wir dem Ehepaar Chadim begegneten. Sie erzählten uns, dass in Großtaxen schon die ersten russischen Soldaten eingetroffen waren. Wir sind daraufhin sehr erschrocken.
Als wir durch das Dorf gingen, bekamen wir auch schon den ersten Russen zu sehen. Er lehnte mit einer MP am Hauseck des Gasthauses Theurer. Die Ukrainer, die zu dieser Zeit im Gutshof Ulm arbeiten mussten, kamen singend den Hügel herab, da sie wussten, dass sie ab nun wieder frei sein konnten. Später wurde im Gasthaus Theurer gesungen und musiziert.
Als wir nächsten Tag in die Kirche gingen, wüteten auch schon die Russen im Zollhaus, wo sie über Frauen herfielen und Sonstiges anstellten.
Meine Eltern hatten einen Ukrainer namens Mitre als Arbeiter. Als wir eines Tages in der Küche standen, kam plötzlich der erste Russe in unser Haus. Meine Schwester flüchtete sofort in das hintere Zimmer. Der Russe kam in die Küche und schrie: "Ura! Ures!" Ich war schon bereit meine Uhr herzugeben, als unser Ukrainer mit dem Russen kommunizierte. Der Russe war sehr erstaunt darüber, dass sich ein Verbündeter von ihm im Zimmer befand. Da er so erstaunt war, ließ er uns an diesem Tag in Frieden uns sah von einer Plünderung ab. Einige Stunden später kam Mitre mit einem Fahrrad herangefahren. "Wo hast du das Fahrrad her?" fragte mein Vater.
"Zap, zarap", antwortete er.
Wenige Tage später verließ uns unser Ukrainer und zog in eine uns unbekannte Gegend. Die Lage war in der Zwischenzeit leider nicht besser geworden, sondern im Gegenteil: In den Nächten vertrieben die Russen im Gutshof die Rinder, Pferde und auch mehrere Schweine.
Eines Tages war ich allein zu Hause, als ein Russe in unser Haus trat und sagte: "Vino! Wo ist Vino!" Darauf antwortete ich: "Wir haben keinen Wein im Haus." Doch er ließ sich nicht davon abhalten und ging in das Nebenzimmer. Ich folgte ihm und sah, wie er das Zimmer durchwühlte. Als er bei der letzten Decke angekommen war, hob er sie hoch und fand unsere letzten drei Flaschen Wein. Er nahm eine Flasche nach der anderen und verschüttete sie an die Wände und ins Bett. Als er damit fertig war, ging er mit schnellen Schritt und einem komischen Grinsen aus dem Zimmer.
Einige Tage später hörte man, dass die Russen in Tiefenbach ein Pferd hätten stehlen wollen. Doch der Bauer soll sich in den Weg gestellt haben. Nachdem ihn die Russen mehrere Male ermahnt hatten, schossen sie einfach. Als der Bauer tot umfiel, stellte sich auch der Sohn in den Weg. Die Russen zögerten nicht lange und schossen auch ihn an. Der Sohn starb auf dem Weg ins Spital nach Waidhofen/Thaya.
Auch andere Österreicher blieben nicht verschont, denn einige wurden nach Russland verschleppt und andere wurden wie Tiere verjagt.
Das Leben hat sich nur sehr sehr langsam wieder normalisiert.

Ohne Marke kein Essen!
Als der Krieg begann, wurde das Essen rationiert. Die Leute bekamen Lebensmittelkarten, pro Person eine. Die Bauern bekamen Selbstversorgerkarten und die Arbeiter bekamen Normalverbraucherkarten. Jede Woche wurden einige Lebensmittel aufgerufen, die konnten wir dann kaufen.
Wenn wir zum Kaufmann oder Fleischhauer einkaufen gegangen sind, mussten für die aufgerufenen Waren Marken von der Karte abschneiden und aufkleben.
Pro Person gab es zum Beispiel 3 dag Fett; 0,5 kg Brot; 25 dag Fleisch oder Bohnen u.s.w.
Wenn die Bauern ein Schwein geschlachtet hatten, wurde das aufgerechnet und sie mussten damit eine bestimmte Zeit auskommen. Von den Hühnern, die wir hatten, mussten wir auch eine bestimmte Anzahl abgeben.
Manchmal bekamen wir auch Sonderartikel wie z.B: Zwieback, 1 Wecken Brot, Erdäpfel u.a. .
Es war eine schwere Zeit für uns und die anderen.

Die Zigeuner
Mein Vater durfte von den Soldaten abrücken, weil er herzkrank war.
Mitten in der Nacht, ca. 1 Uhr in der Nacht, klopfte einer am Fenster an, und sagte: "Wir müssen Zigeuner jagen, Herr Hagenauer."
Also ist er mitgegangen, um Zigeuner zu jagen. Alle, die sie erwischt haben, haben sie zusammengetrieben und brachten sie ins Konzentrationslager.
Was dort passiert ist, weiß ich leider nicht.

Mein erstes und letztes Akkordeon
Eines Tages im Mai 1945 hörte ich Gabriel und andere Russen singend zu unserem Haus gehen. Sofort rannten meine Mutter und ich in unseren Schuppen, da wir wussten, was sie mit uns machen, wenn sie uns entdeckten. Leider hatten wir keine Zeit mehr uns in unser Feld zu schmeißen. Also liefen wir geradeaus in unseren Schuppen. Der Schuppen hatte keine Ziegelmauer, sondern bestand nur aus einfachen Holzlatten. Zwischen den Latten waren kleine Schlitze, durch die man alles beobachten konnte. Kurz nachdem wir das Tor geschlossen hatten, kamen auch schon die Russen in den Hof. Sie sahen meinen Vater und hielten ihm die Pistole an den Kopf. Sie nahmen ihm die Taschenuhr ab. Da Gabriel seit dem ersten Weltkrieg im Gutshof wohnte, wusste er, dass ich ein Akkordeon besaß. Gabriel und ein Gefährte gingen ins Haus und suchten das Akkordeon. Einige Minuten später kamen sie mit dem Akkordeon wieder. Einer hing sich das Akkordeon um und versuchte zu spielen. Doch er konnte es nicht.
Nach einigen Versuchen ging Gabriel mit den anderen Soldaten und dem Akkordeon in andere Häuser, um etwas zu stehlen. Nun war für uns wieder die Luft rein, und wir konnten aus unseren Verstecken herauskommen.

Als die Russen zu uns kamen